Uyuni
Stephan | 12. Oktober 2011 | 02:08Nach 6h Fahrt über Straßen und Schotterpisten durch die Berge (fast schon schade das es dunkel war, da hat der Vollmond nur begrenzt geholfen) in einem kleinen und alten Bus – unser Gepäck kam aufs Dach, Silke hatte große Mühe ihre Beine unterzubringen, dort wo der Fernseher mal war klaffte ein Loch, welches der Fahrer mit seiner Reisetasche zustopfte und wodurch trotzdem der Zigarettenqualm aus der Fahrerkabine zog, und Insassen, welche in Mütze und dicker Jacke gekleidet sofort nach Abfahrt noch 2 Decken überwarfen und nach Schließung der Fenster schrien (also mir war warm) – kamen wir dann nachts um 0100 im Nirgendwo an.
Danke übrigens nochmal an den Rezeptionisten im Koala Den in Potosi: wir haben bei ihm im Hostel die Tickets gekauft und 10 Bol Aufschlag bezahlt dafür, das wir in diesem Teil von Bus fahren mussten, er hat uns die falsche Abfahrtszeit gesagt was für richtig Streß sorgte, und sein Taxifahrer wollte uns auch noch abziehen und fürs Gepäck extra Kohle haben. Da kam so richtig gute Stimmung auf. Angeblich wären nämlich die Busse der 3 Gesellschaften nach Uyuni alle gleich, und er würde nur für die eine verkaufen. Tja, Pustekuchen, es gab euch richtige Reisebusse. Aber was haben wir gelernt? Ins Terminal gehen und ansehen und dann da billiger kaufen. Der Preis der Bequemlichkeit.
Wenigstens hat das Hostel in Uyuni noch auf, und wir bekommen unser reserviertes Zimmer. Noch schnell ein Apfel zwischen die Kiemen, den Wecker auf 0930 gestellt, und wir fallen in die Betten.
Pünktlich um 0750 heute Morgen werden wir nach guter alter südamerikanischer Manier von einer Blaskapelle geweckt, welche 3 Blocks weiter anfängt zu spielen. Zuerst klingt es nach Fahnenapell der örtlichen Kaserne da auch Gesang zu hören ist (keine Ahnung obs hier überhaupt eine gibt), aber es ist jetzt 0900 während ich das hier schreibe, und mit kleineren Unterbrechungen geht es fröhlich weiter im Takt. Vielleicht ist ja hier Mittwoch morgens immer Übungstag? Wer weiß. Im Zweifel hat die örtliche ´Virgen de la [hier beliebigen spanisch klingenden Namen einfügen]´ mal wieder Anrecht auf Huldigung.
Wir werden also mal aus den Betten kriechen und schauen, was das Frühstück zu bieten hat. Danach steht Touranbietersuche für die Salzwüstenüberquerung an.